Danke für euren Besuch

Sardinien / Korsika - Juli / August 2022

Eigentlich ist mir die Zeit im nordsardischen Revier schon zu lang, aber weitere Familienmitglieder haben den Wunsch unsere lei lei hautnah zu erfahren. Die Monate Juli / August waren die gewünschten, wenn auch nicht die zu empfehlenden Monate. Zuerst empfingen wir Sohn Louis mit Freundin Nicola an Bord. Ursprünglich hatten wir als Treffpunkt den Hafen von Olbia ausgewählt, haben aber dann zufällig die bezaubernde, kleine Marina del Isola ausfindig gemacht und dort, glücklicherweise nach kurzer Verhandlung, einen Liegeplatz organisiert. Eine beschattete Bar inmitten eines saftig grünen Gartens, umgeben von rundgespülten Granitfelsen löste bei den Ankommenden schon das erst "Oh" und "Ah" aus. Wir freuten uns den Beiden, in den kommenden 12 Tagen, unsere bereits ausgeklügelte Tour zu bieten. Wind und Wellen haben jedoch ihre eigenen Gesetze. Spontan planten wir also um und entdeckten noch mehr in der Region.


Wir haben einen kleinen Holzkohlegrill an Bord. Den hatte ich in hinterster Ecke verstaut, da ich mir eine so aufwändige Art der Nahrungszubereitung an Bord nicht vorstellen konnte. Als die Kinder vom Grill erfuhren, war die Begeisterung hell auf. Flugs wurden Grillkohle, Anzünder, Grillgut und die Zutaten für einen Nudelsalat a`la Nicola beschafft. Am Abend war dann auch die passende Location gefunden. Ein kleiner, einsamer Sandstrand. Eine Klappkiste,  mit allem was man braucht, ins Dinghi und ab ging`s zum BBQ unterm korsischen Sternenhimmel. "Amazing!" Der Grill entpuppte sich an Highlight und wurde seitdem schon mehrmals an Bord verwendet (Cobb - Grill).


Die Kinder fanden Entspannung beim Segeln, Schwimmen, Dösen und vor allem beim Lesen. Sohn Louis verschlang die Bücher regelrecht. So lernt man,  als Mutter, neue Facetten seiner Brut kennen. Mit erblondetem Schopf und gebräunter Haut, beim Einen mehr, beim Anderen weniger, gingen harmonische Tag zu Ende. Nett war es!


Dann hieß es Boot putzen, Wäsche waschen und Betten beziehen. Die Schwiegereltern kommen! Gleicher Empfang mit "Oh" und "Ah". Aufgrund unserer mittlerweile guten Ortskenntnisse brachten wir, so glaube ich, ein respektables Seniorenprogramm zustande. Aus Schwimm- und Kopfsprungwettbewerben wurde ein gemütliches Treiben im Wasser. Die kulinarischen Erlebnisse an Land wurden luxuriöser. Ich legte mich mit meiner Bordküche ordentlich ins Zeug. Eigentlich bin ich nicht die passionierte Köchin, aber Bordküche ist mein Ding. Selten sind alle Zutaten für ein erprobtes Gericht vorhanden. Also muss aus dem, was da ist, eine köstliche Mahlzeit entstehen. Beispiel:  1 großer Wrap in die Pfanne auf etwas Olivenöl.  Mischung aus  kleingehackter frischer Tomate, Mozzarella, Olivenöl, Pfeffer, Salz, darauf verteilen. Bei mittlerer Hitze warten, bis der Boden cross ist und der Käse zerläuft. Auf ein großes Brett gehoben und mit Rucola belegt, ein Genuss.  


Trotz der zu heißen Jahreszeit genossen die Beiden eine Woche das enge Zusammenleben mit Sohn und Schwiegertochter auf der lei lei. Beladen mit vielen Eindrücken und frischem Erinnerungsstoff verließen sie das heiße Sardinien, um wenig später im heißen Deutschland zu landen. Mein Schwiegervater schlüpfte in seine hellen langen Hosen, steckte sein Füße in Socken und festes Schuhwerk. T-Shirt sowie Langarmhemd komplettierten sein Äußeres. Seine Worte: "Zurück in der Zivilisation." Seither begleitet mich die Frage: Wirken wir mittlerweile unzivilisiert? Na ja, vielleicht ist etwas dran. Betrachtet man Wolles Haarpracht, an die ein Hairstylist zuletzt vor Wochen Hand angelegt hat. Es gibt Tage  an denen ich vergesse mir die Haare zu kämmen und ganz im Geheimen verraten, ist auch schon einmal das Zähneputzen auf der Strecke geblieben. Ständiges Laufen ohne Schuhe halten die Füße in permanenter Fußpflegebedürftigkeit.


Noch eine Anmerkung: Mein Schwiegervater und Flip Flop`s  - zwei Welten treffen aufeinander. In einem Supermarkt habe ich ihm ein Paar gekauft, da seine Leinenschuhe, in intensiver Berührung mit Salzwasser, eine unpassende Kombination sind. Allein der Anblick der weltweit und millionenfach getragenen Gummilatsche verursacht Blasen zwischen seinen Zehen. Er stellte sie also bei Seite mit der Bemerkung: Da muss ich mich erst dran gewöhnen.


Ich sage allen "Danke", die uns an Bord besucht haben.

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